Die Kameliendame

von Alexandre Dumas d. J. - in einer Bearbeitung von Ulrich Hub

Zum Inhalt:

Marguerite hat es geschafft! Aus einem in ärmlichsten Verhältnissen aufgewachsenen Mädchen aus der Provinz ist die begehrteste Frau von Paris geworden. Sie nennt sich »Kameliendame« und verbringt die Nächte mit jedem, der ihren hohen Preis bezahlen kann. Umso erstaunlicher, dass Marguerite den Heiratsantrag eines reichen Barons ausschlägt und stattdessen den Sommer auf dem Land verbringen will – mit Armand Duval, einem Studenten ohne Geld.

Selbst Armand fällt es trotz vieler Vertrauensbeweise von Marguerite schwer zu glauben, dass die berühmte Kameliendame ihn ohne Gegenleistung liebt. Als er ihr die Erbschaft seiner verstorbenen Mutter überschreiben will, schaltet sich sein Vater ein. Er besucht Marguerite heimlich auf dem Land und überzeugt sie von der Unmöglichkeit dieser Verbindung. Marguerite schreibt Armand einen Abschiedsbrief und kehrt nach Paris zurück. Während einer Party demütigt Armand die ehemalige Geliebte öffentlich, prügelt sich mit seinem Rivalen und verlässt Frankreich.

Erst Monate später, an Marguerites Sterbebett, erkennt Armand die Gründe für deren Handeln und muss erkennen, wie falsch er diese Frau eingeschätzt hat. Bei dem Begräbnis der Kameliendame schließlich ist ganz Paris zugegen. 


Das weltberühmte Drama „Die Kameliendame“ von Alexandre Dumas d.J. um die unpassende und tragische Liebe zwischen einer Kurtisane und einem jungen Adligen durchlief eine stürmische Entwicklung und wird bis heute auf zahlreichen Bühnen gespielt. 1848 veröffentlichte Alexandre Dumas d.J. den gleichnamigen Roman, der ein großer Erfolg wurde. Daraufhin schrieb er das Buch zu einem Bühnenstück um, das bereits 1852 in Paris uraufgeführt wurde. Schon 1853 erschien die auf dem Stück basierende Oper „La Traviata“ von Guiseppe Verdi. Ab 1880 wurde die Kameliendame zur Lebensrolle der französischen Schauspielerin Sarah Bernhardt, die damit weltweit große Erfolge feierte. Auch in der französischen Stummfilm-Fassung des Stoffes von 1911 verkörperte sie die Marguerite Gautier. Von den mehr als 20 Verfilmungen sollen hier nur die bekanntesten erwähnt werden: 1936 mit Greta Garbo und Robert Taylor, Regie George Cukor; 1978 mit Erika Pluhar, Regie Tom Toelle; 1980 mit Isabelle Huppert, Regie Mauro Bolognini. 1978 schuf der Choreograph John Neumeier ein Ballett nach dem Stück. Seine Kameliendame, die berühmte Primaballerina Marcia Haydée, tanzte auch in Neumeiers Ballett-Verfilmung von 1987 die Titelrolle.


Uraufführung dieser Fassung: 10. September 2017, Schlosspark Theater

Dauer: ca. 2 Stunden 30 Minuten (inkl. Pause)


Pressestimmen:

„… ermöglicht die von Ulrich Hub für fünf Darsteller bearbeitete, sprachlich respektvoll modernisierte Fassung, die Lovestory zwischen der Edelkurtisane Marguerite und dem Bürgersohn Armand viel differenzierter, facettenreicher zu erleben als gewohnt. ... „Ernsthaft, nahe am Text, mit angenehm altmodischer Geduld entwickelt sich die Inszenierung. Der Regisseur vertraut seinen Schauspielern …“ (Der Tagesspiegel, Frederik Hanssen)

„Anouschka Renzi ist Marguerite Gautier, (…) mit der Aura einer Diva. ... in der schlanken Bearbeitung von Ulrich Hub … Ihre Annäherung zu Beginn des Stückes ist großes Gefühlskino. Anouschka Renzi und Arne Stephan vereinen ihre Bühnenrollen zu einem Traumpaar. … zwischen mehreren hauchdünnen, weißen Vorhängen (…), mit denen Ausstatter Stephan von Wedel die Bühne schön schlicht und dennoch elegant bestückt hat. ... Erfreulich (…) sind ein paar schöne Regieeinfälle von Regisseur Philip Tiedemann, die er dezent in diese ansonsten sehr geradlinige, nacherzählende Inszenierung einstreut. Es gibt Schattenspiele auf den Vorhängen, leitmotivische Klaviermusik und eine tolle Prügelei der Rivalen in Slow Motion.“ (Berliner Morgenpost, Katrin Pauly)

„Die Inszenierung von Philip Tiedemann auf der durch Gazevorhänge und kluge Lichtregie intelligent genutzten Bühne (Stephan von Wedel) hält die Handlung flüssig in Gang und vermeidet alles nur Weinerliche. ... Anouschka Renzi gibt der Figur der Marguerite anfangs den oberflächlichen Leichtsinn einer Lebedame (…)  gelingt ihr die Wandlung zur wahrhaft Liebenden und vor allem der Ausdruck der Qual, diesem Gefühl entsagen zu müssen, der sie mit einem Aufschrei hinter der Szene Ausdruck gibt. Auch ihre Sterbeszene meistert sie bewegend und dezent. ... Das Stück verdient ohne Zweifel die Achtung, die man einem Klassiker entgegenbringt, der in dieser Bearbeitung sein Existenzrecht auch im Sprechtheater einleuchtend bewiesen hat.“ (Berliner Kulturnotizen, Horst Rödiger)

„Mit wohlgewählter Textpräzision schafft Ulrich Hub eine „Kameliendame“, die aller Schmalzhaftigkeit enthoben ist. ... Durchaus sehenswert in seiner Schlichtheit, und wieder einmal ein gutes Beispiel aus dem ebenso gelungenen wie vielfältigen Spielplanangebot des Schlosspark Theaters.“ (Gazette, Jacqueline Lorenz)

„Ulrich Hub hat dem Stoff eine neue Bearbeitung verpasst, die (…) dem Stück auch eine neue Zeitlosigkeit verleiht. … in Ergänzung zur Inszenierung (…), die von allem Ballast befreit scheint. ... Renzi spielt ihre Rolle mit der nötigen Strahlkraft, aber auch Verletzlichkeit und Naivität …  ein verändertes selbstbewusstes Frauenbild, Hub rückt die Rolle damit in die heutige Zeit. ... Die Neubearbeitung funktioniert (…), das Premierenpublikum dankt mit langanhaltendem Applaus.“ (aufderbuehne.de, Annette Kraß)


Mit freundlicher Unterstützung von:
Stiftung Lotto


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