Adel verpflichtet
Zum Inhalt:
London, 1907. Wenn Victor Lopez eines hasst, dann ist es Ungerechtigkeit. Jetzt sitzt er im Gefängnis. Sicherlich, er hat so einiges auf dem Kerbholz, aber ausgerechnet den Mord, für den er am nächsten Morgen hingerichtet werden soll, hat er nicht begangen.
Himmelschreiendes Unrecht. Das findet auch sein Henker, auch wenn es diesen ausgesprochen freut, endlich mal einen echten Blaublütigen unter das Fallbeil zu bekommen. Denn obwohl Victor in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs, entstammt er doch mütterlicherseits dem berühmten Adelsgeschlecht Gascoyne.
Von seinen Verwandten sträflich ignoriert, träumte Victor seit seiner Kindheit davon, sich Graf Gascoyne nennen zu können, nicht zuletzt, um seiner großen Jugendliebe Sibella zu imponieren. So beschloss er, dem Glück ein wenig nachzuhelfen, und beseitigte raffiniert und mit viel Fantasie einen Anverwandten nach dem anderen.
Zwischen Henker und Delinquent entspinnt sich ein leidenschaftlicher Diskurs unter Fachleuten über die vielfältige Kunst, jemanden um sein Leben zu erleichtern, bis schließlich der Morgen graut ...
Premiere: 7. September 2019, Schlosspark Theater
Dauer: ca. 2 Stunden 15 Minuten (inkl. Pause)
HINWEIS:
Zur Wiederaufnahme im Frühjahr 2021 wird die Produktion neu besetzt:
Die Rollen, die 2019 Dieter Hallervorden spielte, werden jetzt von
WOLFGANG BAHRO übernommen.
Lesen Sie hier ein Statement von Dieter Hallervorden dazu.
Weitere Informationen zum Stück:
Im Film „Adel verpflichtet“ von 1949 hat sich die englische Schauspiel-Ikone Sir Alec Guinness unsterblich gemacht durch die kongeniale Verkörperung von gleich acht Rollen. Diese Aufgabe teilen sich bei uns im Frühjahr 2021 Wolfgang Bahro und Johannes Hallervorden.
Wie schon der Film basiert auch die Bühnenadaption dieser schwarzen Kultkomödie auf dem Roman „The Autobiography of a Criminal“ von Roy Horniman. Das Autorenduo Dogberry&Probstein hat die Vorlage weitergedacht und mit der Figur des gleichsam leidenschaftlichen wie im wahren Leben vom Pech verfolgten Henkers einen perfekten Counterpart zum Adelsspross Victor geschaffen, deren offenkundige Seelenverwandtschaft immer abstrusere Anekdoten zu Tage fördert und beiden ganz neue Zukunftsperspektiven eröffnet.
Pressestimmen:
„Den Hallervordens gelingt ein hochkomischer Abend … formidable Besetzung … schreiend komisch. Das gesamte Ensemble besteht aus Erzkomödianten. … folgt (…) dank schneller Ortswechsel eine absurde Situation auf die nächste. Bevölkert von skurrilen Figuren, gespickt mit klugem Wortwitz und trickreichen Überraschungen. … Ein Theaterabend, der nicht pfleglich mit seinen Figuren umgeht, sie in all ihrer Boshaftigkeit zeigt, und gerade dadurch auf ganzer Linie gewinnt.“ (Berliner Morgenpost, Ulrike Borowczyk)
„Astrein gespielte Meuchelchronik … das ist gekonnt und witzig, hat keinen Sinn, macht aber Spaß. … Wirklich eine schwarze Komödie, astrein amüsant.“ (Berliner Zeitung, Irene Bazinger)
„Der Abend ist clever, großartig gespielt, auch von Vater und Sohn Hallervorden in den Rollen der diversen Opfer des Mörders (…) viele Überraschungen … wahrhaft verblüffende Inszenierung … Kurz: ein Hit, großartiges Boulevardtheater, ein Muss für alle, die sich intelligent amüsieren möchten … Ich garantiere beste Unterhaltung. Ich war zur Premiere. Und ich sage: hinreißend, wunderbar, hingehen. Die Aufführung ist toll!“ (rbbKultur, Peter Claus)
„Fulminante Premiere! … Das war echt gut!!!“ (Berliner Lokalnachrichten, Petra Gütte)
„Regisseur Anatol Preissler hat das Stück zusammen mit Schauspieler Otto Beckmann neu adaptiert - und es dabei ordentlich mit Witz, schwarzem Humor und einer soliden Prise Frivolität gewürzt. „Adel verpflichtet“ ist auf der Bühne des Schlosspark Theaters eine Offenbarung. So soll Theater sein, so lässt es mit Wucht Fernsehen, Kino und Streaming-Dienste weit hinter sich. Denn das Stück brilliert mit feinem Wortwitz, grandiosen Zoten, süffisanter Derbheit und immer wieder grandiosen Überraschungen. So schlagen allein die wortweise in Bestform gefeilten Dialoge den Zuschauer in seinen Bann. … trumpfen die beiden Hallervordens nicht nur mit fantastischen Kostümen auf, sondern auch mit einer irrwitzigen Spielfreude. … eins der besten, schrägsten, frivolsten, komischten, abwechslungsreichsten, frischesten, ungewöhnlichsten und aufwändigsten Theaterstücke ist, die das Schlosspark Theater in den letzten Jahren auf die Bühne gebracht hat. Hier spürt man in jeder Sekunde die Liebe aller Beteiligten zum Theater. Keine Frage: Wer im Jahr nur ein einziges Theaterstück sehen kann, sollte unbedingt dieses wählen.“ (Zehlendorf aktuell, Carsten Scheibe)
„Britischer Humor gepaart mit Hallervord´schen Sketchen … eine weitere witzige und schräge Spielform der schwarzhumorigen Geschichte um Mord, Adel und Liebe … wohltuende Straffung zugunsten von Spritzigkeit und Situationskomik … buntes Feuerwerk der Dialoge … pointierte Leichtigkeit des Spiels … Erreichbar nur durch die hohe Professionalität des Ensembles, das komödiantisch in Bestform ist. Es verleiht diesem wohl aufwändigsten Stück der letzten zehn Jahre des Schlosspark Theaters den passenden Rahmen, in dem es witzig, mit immer neuen unerwarteten Gags glänzen kann. … zeigt Johannes , wie viel Talent zum Komiker auch in ihm steckt. Dieter Hallervorden erheitert durch bizarre Kostümierung u.a. als Eiszapfen und Römer, seine Auftritte sind kurz, aber vergnüglich beeindruckend. … Mit Slapstick-Film, Schwarzlicht, pyrotechnischen Effekten, raschen Orts- und fliegenden Kostümwechseln wird da an nichts gespart. – Eine eigentlich schwarze Komödie, die dann jedoch als flirrende Laterna magica für zwei Stunden fröhliche Bilder vor die Augen des begeisterten Publikums zaubert.“ (Regionalmanagement Berlin Südwest, Jacqueline Lorenz)
„Ein Mordsvergnügen … kurzweilige(n) Folge wirkungsvoller Szenen, in denen die erstaunlichen Verwandlungsmöglichkeiten der kleinen Bühne im Verein mit flottem Licht- und Sound-Design vorteilhaft zur Geltung kommen. … mit viel Fantasie und schauspielerischem Geschick … Sohn Johannes steht ihm in seinen Verwandlungen keineswegs nach: sowohl als Schachspieler wie als Tante Ughtretta Gascoyn hat er die Lacher auf seiner Seite. … Das Publikum folgt der Story mit Begeisterung und spendet am Ende dem gesamten Ensemble reichen Applaus. ...“ (artoscript - Berliner Kulturnotizen, Horst Rödiger)
HIER finden Sie das Textbuch.
Regie & Bühne: Anatol Preissler
Kostüm: Viola Matthies
Choreographie: Kerstin Ried
Sound-Design: Andreas Harwath, Anatol Preissler
Video: Axel Martin
Besetzung zur Wiederaufnahme 2021: Wolfgang Bahro, Johannes Hallervorden, Jantje Billker, Annika Martens, Otto Beckmann, Oliver Nitsche & Tommaso Cacciapuoti
Premierenbesetzung 2019 (Szenenfotos): Dieter Hallervorden
Mit freundlicher Unterstützung von: