Der eingebildet Kranke
Komödie von Molière
neue Übersetzung und Bearbeitung von Dieter Hallervorden
Vor etwa 350 Jahren starb ein Komödiendichter der Weltliteratur – der hochgeachtete Jean-Baptiste Poquelin alias Molière.
Ihm zu Ehren möchten wir zur Eröffnung unserer 17. Spielzeit das Stück spielen, das er als Letztes verfasst hat: „Le malade imaginaire“.
Erstaunlich, dass dieses Stück in Deutschland bisher unter dem Titel „Der eingebildete Kranke“ gespielt wurde.
Denn das würde ja bedeuten, dass es sich bei dem Kranken um einen hochnäsigen arroganten Menschen handelt.
Wir spielen diesen Molière unter dem Titel „Der eingebildet Kranke“ – denn daraus wird klar, was Molière gemeint hat: Der Kranke ist krank, weil er sich einbildet, krank zu sein.
Für Ärzte und Apotheker ist der „Kranke“, Monsieur Argan, eine wahre Goldgrube. Argans Vertrauen in die ärztliche Kunst geht so weit, dass er seine Tochter mit einem Arzt verheiraten möchte, obwohl die ihr Herz bereits an jemand anderen verschenkt hat.
Die Dienstmagd Toinette – die zweite Hauptrolle –, ausgestattet mit Mutterwitz und lockerem Mundwerk, versucht in der Maske eines steinalten Wunderheilers Argan von seinem Krankheitswahn zu befreien.
Molière-Kenner werden sich auf zwei schier unverwüstliche Knallchargen freuen, nämlich auf die Doktoren Diafoirus, die Argan untersuchen, wobei beide Koryphäen zu höchst unterschiedlichen Ergebnissen kommen.
Wenn dann auch noch eine intrigante Stiefmutter, die nur auf schnelle Erbschaft aus ist und ein zwielichtiger Notar dem „Kranken“ zu Leibe rücken, gibt Molière seiner Farce, was nun mal die Mittel der Komödie damals und immer sein werden: Lachen, Verlachen, Auslachen, Einstecken, Austeilen und „auf die Schippe nehmen“.
Trailer Der eingebildet Kranke:
Pressestimmen
„(Hallervorden) gibt den eingebildet Kranken so erfrischend leicht, schelmisch, vital und geradezu jungenhaft, dass es quasi unmöglich ist sich vorzustellen, dass der Mann seinen 90. Geburtstag feiert. (…) Hallervorden selbst hat die Komödie peppig umgedichtet, ihr knackige Reime und Witze verpasst und sie mit Filmzitaten versehen, aber ohne das Original zu verraten. Augenzwinkernd zitiert er seine eigenen Gags von früher.“
rbb24 Inforadio, 06.09.2025
„(Hallervorden) zeigt in der rasanten, mit vielen Gags gespickten Inszenierung von Philip Tiedemann einmal mehr, was für ein großer Komödiant in ihm steckt. (…) Wie gemacht für Dieter Hallervordens fabelhaften, quecksilbrigen Schabernack. Auf die nächsten 90 Jahre!“
Berliner Morgenpost, 06.09.2025
„… bis Friede, Freude, Ehekuchen und Gesundheit gefeiert werden können, entfesselt sich unter der Regie von Philip Tiedemann ein solch verrückter Ringelpietz, den allen voran Erzkomödiant und Schlosspark-Dauergast Mario Ramos in gleich vier Rollen anzettelt. Als ungarischer Erbschleicher-Advokat, als überkandidelt schwuchtelnder Arzt, als dämlicher Möchtegern-Schwiegersohn und als Klistier-schwingender spanischer Apotheker gibt Ramos dem Affen so gründlich Zucker, dass der Hausherr seinem Treiben vom Pappmache-Krankenbett (Bühnenbild: Stephan von Wedel) mit Freude zusieht und sich dabei köstlich amüsiert.“
B.Z. 06.09.2025
"Hallervorden schlägt dabei immer mal wieder den Bogen in die Gegenwart. Beispiel: Die Wartezeiten beim Arzt seien heutzutage so lang, dass man ja in der Zeit eigentlich selbst schon Medizin hätte studieren können. Auch seine frühere Witzelfigur «Didi» feiert ein kurzes Comeback: Als Hallervorden in seiner Rolle nach dem Dienstmädchen klingelt, ruft er - natürlich - «Palim, Palim!»
DIE ZEIT 06.09.2025
„Mit der Neufassung der klassischen Moliere-Komödie und klug dosierten Begriffen und Pointen des 21. Jahrhunderts gelingt es, das Theaterstück aus dem 17. Jahrhundert in die Gegenwart zu holen. Dazu hat Hallervorden am Schlosspark Theater mit Regisseur Philip Tiedemann einen langjährigen bewährten Partner. …"Wie wir dieses häufig aufgeführte Moliere-Stück hier machen, so ist es noch nie gemacht worden", so Tiedemann. Und er ergänzt mit Augenzwinkern: "Die Zuschauer erleben etwas Einzigartiges: eine Weltpremiere.“
Reisezeiten, 06.09.2025
Regie: Philip Tiedemann
Bühne: Stephan von Wedel
Kostüm: Viola Matthies
Musik: Henrik Kairies
Besetzung
Dauer: ca. 2 Std.
Pause nach 50 Min.