Onkel Wanja

Ein Leben in vier Augenblicken von Anton Pawlowitsch Tschechow
Neue deutsche Textfassung von Ekaterina Bezghina & Anatol Preissler

Zum Inhalt:

Drückend schwül ist es, da auf dem Lande. Und während sich Serebrjaków, Professor im vorzeitigen Ruhestand, lieber seiner Gicht hingibt, als sich um seine junge Frau Jeléna zu kümmern, verdreht diese den Männern den Kopf. Astrów, Arzt auf Stippvisite, doziert um sein Leben; Onkel Wanja, Verwalter des Guts, versucht mit Krawatte und psychologischen Finten zu punkten und hasst seine Mutter, die alte Wojnízkaja. Die sucht ihr Heil in ihren Ratgebern und schwärmt doch immerzu nur vom Professor. Nur der Gitarre zupfende Telégin und das alte Kindermädchen, die gute Marína Timoféjewna, bewahren ihren Humor und ihre Ruhe, wenn für einen Augenblick alle Charaktere durcheinanderwirbeln, Sumpfgeister beschworen werden und wild aufeinander geschossen wird.

Dann kehrt wieder Stille ein, alles ist, wie es war, nur die Grillen zirpen; und Sónja, die jüngste im Hause, freut sich schon darauf, eines Tages im Sarg zu liegen und die Welt in aller Ruhe von unten betrachten zu können.

Eine häufig heitere, manchmal melancholische, aber immer rabenschwarze Komödie über das Leben auf dem Land in vier Augenblicken.


Die Neuschreibung bleibt nah am Original und gibt doch mit ihrem Sprachrhythmus den Dialogen Tschechows einen ungewohnt neuen Klang. Die Metaphern und Bilder wurden muttersprachlich hinterfragt und in dieser Fassung versteht man plötzlich, warum Tschechow viele seiner Werke als Komödien titulierte. Eine geschliffene, pointierte und flotte Überschreibung basierend auf der Übersetzung von Ekaterina Bezghina.

 

Premiere am Schlosspark Theater: 2. September 2023
Dauer: ca. 2 Stunden 20 Minuten (inkl. Pause)



Pressestimmen:

Drastischer, aber erfrischender Humor …  Boris Aljinovic ist das Kraftzentrum der Inszenierung. Das komödiantische Zentrum ist Mark Weigel als Astrow … So gelingt eine beschwingte Inszenierung, die das Beziehungsgeflecht der Figuren auslotet, ihre Unzufriedenheit zeigt, aber nicht in Schwermut versinkt. Der Humor ist manchmal etwas drastisch, aber über weite Strecken erfrischend.“  (rbb 24 Inforadio, Oliver Kranz, 03.09.2023)
https://www.rbb24.de/kultur/beitrag/2023/09/theaterkritik-onkel-wanja-schlossparktheater-berlin.html

„Anatol Preissler inszeniert am Schlosspark Theater Tschechows „Onkel Wanja“ – mit einem glänzenden Boris Aljinovic … Auf den ersten Blick wirkt Anton Tschechows Tragikomödie „Onkel Wanja“ bei der Premiere im Schlosspark Theater farbenfroh und nachgerade ein bisschen lebensbejahend. … Für die Inszenierung des 1899 in Moskau uraufgeführten Klassikers hat Anatol Preissler das Stück mit seiner Frau Ekaterina Bezghina neu übersetzt. Ihre stark gekürzte Fassung bleibt nah am Original, gibt ihm aber einen heutigen Ton, der weniger traurig, eher zuweilen äußerst komisch ist. … Aljinovic kennt jede feine Nuance der Figur. Changiert brillant zwischen Komik, Aggressivität, höherem Blödsinn und Verzweiflung. …“  (Berliner Morgenpost, Ulrike Borowczyk, 04.09.2023)
https://www.morgenpost.de/kultur/article239353797/Wenn-Traeume-und-Hoffnungen-zerplatzen-Onkel-Wanja.html

„… Die Fassung von Preissler und Bezghina, die auf Heutigkeit, Schnörkellosigkeit und komödiantische Zuspitzung setzt, funktioniert über weite Strecken gut …“ (Der Tagesspiegel, Patrick Wildermann, 03.09.2023)
https://www.tagesspiegel.de/kultur/onkel-wanja-im-schlosspark-theater-im-minus-bei-der-existenz-inventur-10409038.html

Mit Musik, Humor und einer neuen Textfassung machte Regisseur Anatol Preissler aus Tschechows Bühnen-Klassiker „Onkel Wanja“ eine unterhaltsame Begegnung mit vier jammernden Männern. … Viel gelacht wurde am Samstagabend (…). Das lag zum einen an den sieben Schauspielern, die das Publikum mit viel Gefühl für ihre Rollen und die Bühne überzeugten. … sehenswert.“ (BZ, Mareike Drünkler, 04.09.2023)
https://www.bz-berlin.de/unterhaltung/jetzt-sucht-boris-aljinovic-als-onkel-wanja-die-wahrheit

„Ein weiteres Mal ein Paukenschlag unüberhörbar für die Berliner Theaterszene aus dem Schlosspark Theater in Berlin Steglitz. Am 2. September wurde eine glanzvolle Premiere mit dem Meisterwerk von Anton Tschechow "Onkel Wanja" gefeiert. … erfolgreiche und geglückte Inszenierung … Ein gewichtiger Grund für diesen Theatererfolg ist bei dem Regisseur Anatol Preissler zu finden. … Viele originelle Regie-Details bleiben in Erinnerung … Doch die entscheidende Regieleistung sind die mit den Schauspielern erarbeiteten Texte und der Einsatz und das Tempo der Dialoge. Ausgesprochen wirkungsvoll sind die eingesetzten Musikstücke (…) und die Live-Gitarrensolos des verarmten Gutsbesitzers Telegin. … Tief beeindruckend ist die Schlussszene dieses alltäglichen Dramas … Ein Theatererfolg wird maßgeblich durch die Schauspieler auf der Bühne getragen. Hier fand sich ein außergewöhnlich gut harmonierendes Ensemble zusammen, mit Boris Aljinovic, Tilmar Kuhn, Helen Barke, Dagmar Bernhard, Dagmar Biener, Mario Ramos und Mark Weigel. Eine besondere Rolle hatte Boris Aljinovic in der Rolle des Onkel Wanja zu absolvieren. Ihm gelang es, den Zwiespalt und die Tristesse des Gutsverwalters zu verkörpern …“ (chexx.de, Ronald Keusch, 07.09.2023)
https://chexx.de/index.php/kultur-musik-theater-buehne-film/so-ist-das-leben-aber-wirklich
ebenso in www.keusch-reisezeiten.de


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