Rolf Becker, Julia Schilinski & Gerhard Folkerts: "Mikis Theodorakis - Ein Leben für die Freiheit"

Rolf Becker – Rezitation, Julia Schilinski – Gesang, Gerhard Folkerts – Klavier
Programmkonzeption und Klavier-Arrangements: Gerhard Folkerts

Zum Inhalt:

Theodorakis‘ Leben ist das eines tatkräftig und unbeugsam handelnden Komponisten, Dichters und Politikers, es ist ein Leben für die Freiheit.

Dies machen Theodorakis Lieder und Texte hörbar, die Gerhard Folkerts für den Abend ausgewählt hat, wie „Rätselhafte Nacht“, „Marina“, „Kummer“, Lieder aus Canto General und Axion Esti, die Julia Schilinski begleitet von Folkerts vorträgt, sowie Theodorakis Gedichte und Stellen aus seiner Autobiografie, die Rolf Becker rezitiert.

Nach Beethoven gelang es nur noch einem Komponisten, dass die Zuhörer schon nach zwei erklingenden Akkorden Werk und Melodie erkennen: Mikis Theodorakis mit seinem „Zorbas“. Folkerts spielt bei dieser Veranstaltung die von ihm für Klavier-Solo arrangierte Fassung der Zorbas-Musik.

 

Mikis Theodorakis symbolisiert eine Einheit musikalisch-schöpferischer Kraft und politischen Handelns wie kein anderer Komponist zuvor in der Geschichte.

Dem Griechen Theodorakis gelingt es wie keinem anderen Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts mit seinen Liedern, dass ein ganzes Volk die Texte seiner großen Dichter und Literatur-Nobelpreisträger singt.

Ende der 1960er Jahren erreicht seine Musik und das Verständnis für seine unbeugsame Haltung, auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern, vor allem die Menschen, die unter staatlicher Gewalt leiden. Theodorakis Aufruf zum Widerstand gegen die Militärdiktatur in Griechenland hatte zur Folge, dass er inhaftiert, aus seinem Land verbannt und seine Musik verboten wurde. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil 1974 setzt er sich ein für Versöhnung in Griechenland und auf Zypern und für die Völkerverständigung zwischen Türken und Griechen, Israelis und Palästinensern sowie die Selbstbestimmung und Unabhängigkeit der Völker aller Kontinente.

Seine Lieder und Texte geben den Menschen Orientierung, enthalten Freude, Kummer und Glück. Seine Musik macht sie reicher. Sie fordert die Menschen auf, eine bewohnbare Welt zu schaffen.


Rolf Becker

ist Schauspieler und Rezitator. 1957 startet er mit kleinen Rollen an den Münchner Kammerspielen und erhält Theaterengagements in Darmstadt, Ulm und Bremen. Seit 1973 lebt er in Hamburg, war Ensemblemitglied am Deutschen Schauspielhaus und am Thalia Theater sowie Gast an den Hamburger Kammerspielen und dem Ernst Deutsch Theater. Sieben Jahre lang feierte ihn die Hansestadt in der Hauptrolle des Stücks Der Hamburger Jedermann in der Speicherstadt des Hafens. Er ist Darsteller in Kino- und Fernsehfilmen und spielt Rollen in Fernsehserien, so in In aller Freundschaft. Mit Lesungen tritt er sowohl bei großen Festivals auf als auch bei Veranstaltungen oder Demonstrationen von Initiativen, die sich für Menschlichkeit, Frieden und Freiheit engagieren. Seit Ende der 1990er Jahre ist er in Hamburger Großveranstaltungen Sprecher der deutschen Neruda-Texte des Canto General von Mikis Theodorakis.

Julia Schilinski

lebt und arbeitet in Hamburg. Hier studierte sie klassischen Gesang und begann ihre Karriere als Künstlerin mit Liederabenden und als Mezzosopranistin in Opernaufführungen. Sie lebte auch längere Zeit in Italien und Portugal. So ist sie als »Wandlerin zwischen den musikalischen Welten« in dem traditionellen portugiesischen Musikstil Fado zuhause und stand mit dem Hamburger Soulsänger Stefan Gwildis auf der Bühne. Seit 2002 lehrt sie Gesang an der Hamburger Sängerakademie und veröffentlicht 2007 als Liedermacherin ihre ersten eigenen Kompositionen: Chansonartige Melodien, beeinflusst aus der Jazzmusik. Schilinski behält aber stets ihre Nähe zur klassischen Musik. So ist sie regelmäßig als Solistin in verschiedenen Konzerten, Requiems und Messen zu hören. Ein fester Bestandteil ihres Repertoires sind ihre Soloauftritte im Canto General von Mikis Theodorakis.

Gerhard Folkerts

ist Komponist und Konzertpianist und lebt in Wedel bei Hamburg. Er komponiert Liederzyklen für verschiedene literarische Programme (Ausländer, Brecht, Braun, Celan, Goethe, Härtling, Kaléko, Maiwald, Rist, Rühmkorf, Sachs, Schiller u. a.), Klavier- und Kammermusik. Sein Kalavryta-Oratorium ist der Jugend Kalavrytas gewidmet und »will eine Zukunft hörbar machen, in der sich Verbrechen gegen die Menschlichkeit nicht wiederholen«. Das Repertoire seiner Klavierabende umfasst Werke von Bach bis Bartók, Chopin bis Theodorakis und eigene Kompositionen. 1999 entdeckte er die Klavierkompositionen von Mikis Theodorakis, begeisterte sich für sie und studierte intensiv Theodorakis‘ Werk und Biografie. 2004 lernten sie sich in Athen kennen und wurden Freunde. Theodorakis erteilte Folkerts die Erlaubnis, seine Kompositionen für Klavier zu arrangieren und seine Gedichte zu vertonen. Ende 2014 wurde Folkerts an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg mit dem Thema "Opus magnum. Die musikalische Poetik von Mikis Theodorakis" promoviert.

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